Auch im Garten gilt: weniger ist mehr
- edamadame
- 6. Juni 2024
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 9. Juni 2024

Ich glaubte der Weisheit der erfahrenen Gärtnern "Weniger sei mehr" lange Zeit nicht.
Hier ist nicht die Vielfalt des Gemüses und oder Obsts gemeint. Nein, vielmehr bezieht sich dies aufs Piktieren! Welch ein hochgestochenes Wort. Und man beachte die gemeinsame Wortfamilie mit "pikiert sein" - sagt eigentlich schon alles, oder? Aber ja: auch edamadame merkte bald, dass es durchaus Sinn machen kann, Platz zu schaffen. Egal wie pikiert sie in den Anfangszeiten war.
Bei der Aussaat finden ja meist zu viele Samen den Weg ins Beet. Und je nach Wetterbedingungen spriessen dann auch noch ganz viele Keimlinge. Wenn es zudem die Schleimtierchen gut mit uns meinen, gedeihen dann auch noch ganz viele Jungpflänzchen. Nun kommt eben der harte Job: wer soll weiter wachsen dürfen und wer scheidet an dieser Stelle aus. Fast wie in einem Castingverfahren. Ich hasse deshalb das Pikieren so derart. Ich will nicht diese Macht über die Pflänzchen innehaben.
Nun kommt das grosse Aber: Ja, es macht im Garten derart Sinn, Abstände zwischen den Pflanzen einzuhalten, damit das Gemüse die bestmögliche Ausgangslage hat um zu gedeihen. Es zahlt sich wirklich aus - das verspreche ich euch - leider erst im Sommer oder Herbst. Und bis dahin hat man - oder zumindest ich - vergessen wie grosszügig man beim Ausdünnen sein musste. Und der nächste Hässel kommt glücklicherweise erst im nächsten Frühling wieder.
Übrigens gilt das Ausdünnverfahren auch für Obstbäume. Während des sogenannten Junifall lassen die Bäume ihre schwächsten Früchte übrigens selbstständig fallen. Das hat die Natur so eingerichtet. Dies hat etwas sehr Beruhigendes. Der Vorgang ist von Natur aus selber angedacht (aka Darwinsches Gesetz). In unserem Garten machen wir nach dem Junifall meist (wenn wir es nicht vergessen) einen Rundgang und nehmen da und dort noch einen Apfel ab, der entweder schon eine Verletzung hat oder kleiner ist als seine Kameraden. So kann der Baum seine gesamte Energie in die starken Früchte stecken.
Ich habe mich mit dem Prozess versöhnt, denn so hat man die Chance nahe an den Bäumen dran zu sein und andere Dinge wie Insekten zu beobachten.
Also im Hinterkopf behalten: Weniger ist mehr und auch die Natur richtet sich nach dieser Gesetzgebung.
Commentaires